Urbane Resilienz

„Liebe Deine Stadt!“ – Aufruf zur Resilienzbewegung

Städte sind unterschiedlichsten Bedrohungen ausgesetzt: Naturereignisse, technisches oder menschliches Versagen, Terror, Krieg, Cyberangriffe oder schlicht die Abnutzung des Materials können unsere Alltagsroutinen gefährden. Urbane Gemeinschaften sind deshalb aufgefordert, „resilient“ zu werden, d. h. „tatsächliche oder potenziell widrige Ereignisse abzuwehren, sich darauf vorzubereiten, sie einzukalkulieren, sie zu verkraften, sich davon zu erholen und sich ihnen immer erfolgreicher anzupassen“ (Acatech). Resilienz kann dementsprechend nicht einseitig durch Stadtverwaltungen erzeugt werden, sondern ist eine vielfältige gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Ansatzpunkte für die Sicherung der städtischen Funktionsfähigkeit und Lebensqualität gibt es auf unterschiedlichen Ebenen. Beispielsweise sind die Gestaltung der Infrastrukturen, das Design von Produkten und Prozessen, digitale Resilienz sowie die urbane Versorgung mit elementaren Gütern (z. B. durch Urban Farming oder urbane Produktion) von zentraler Relevanz für städtische Resilienzbestrebungen. Wirksam werden die meisten Maßnahmen aber vor allem durch menschlichen Zusammenhalt. Durchdenkt man verschiedenste Bedrohungsszenarien, wird ersichtlich, wie elementar soziale Kohäsion für die Zukunftsfähigkeit von Städten ist.

Diese Zukunftsfähigkeit setzt einen umfangreichen Kulturwandel voraus, welcher der fortschreitenden und kontraproduktiven Anonymisierung und Singularisierung in Städten entgegenwirkt. Coffee-to-go Gesellschaften sind für Herausforderungen außerhalb der Komfortzone ebenso wenig gewappnet wie Menschen, die in Slums um ihr Dasein kämpfen. Die Chance zur Anteilnahme und aktive Partizipation an der Gestaltung des Miteinanders sollten deshalb durch Kommunen gefördert und incentiviert werden. Bildung ist hierfür die wichtigste Voraussetzung; sie weckt Interesse, generiert Betroffenheit und motiviert dazu, Verantwortung zu übernehmen.

Dass eine grundlegende gesellschaftliche Bereitschaft zum Zusammenhalt vorhanden ist, haben uns kollektive Reaktionen auf Terrorismus oder Naturereignisse der vergangenen Jahre wiederholt vor Augen geführt. Darauf aufbauend können die notwendigen Veränderungsprozesse in Gang gesetzt werden. Im Rahmen der Untersuchung „Smart City – Stadt der Zukunft?“ (Etezadzadeh, 2015) wurde dieser Kulturwandel auch vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung eingehend untersucht. Als Resultat dieser ganzheitlichen Analyse möchten wir Sie dazu motivieren, sich der Resilienzbewegung anzuschließen. Der Aufruf der Stadt Köln: „Liebe Deine Stadt!“ kann uns dabei als Motto dienen!

Sprechen Sie uns hierzu an.
Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.


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